Zusammen mit Tobi durch Jena

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Übernachtung mit hauseigener Sauna hat schon was ...

... Aufgrund des erlebten war die Stimmung am Abend ein wenig getrübt und als ich am nächsten morgen aus dem Zelt gekrochen kam, zogen bereits dunkle Wolken am Horizont auf. Ich habe es noch geschafft, vor den ersten Tropfen mein Zelt zusammen zu packen. Unter dem kleinen Vordach vor der Rezeption gab es erst einmal ein großes ausgiebiges Frühstück. Seit der Donau hatte ich keinen blauen Himmel und richtig Sonne mehr gesehen. Trotzdem war die Stimmung richtig gut und alle, inklusive Henri, hatten viel Spaß am gemeinsamen radeln. Rosi hatte die Strecke im Vorfeld geplant und so ging es ohne Verkehr vorbei an gelben Rapsfeldern, Wäldern und leicht hügeliger Landschaft Richtung Norden. Highlight des Tages war ein Besuch im Panorama-Museum in Bad Frankenhausen. Der Leipziger Maler Werner Tübke brauchte 11 Jahre im das Gemälde über den Bauernkrieg fertig zu stellen.

Unsere Reisegruppe vor dem Museum

Der zylindrische Rundbau aus Beton, der das Gemälde umfasst, ist ca. 18 m hoch und hat einen Außendurchmesser von knapp 44 m. Die Leinwand (und damit das Bild selbst) ist 123 m lang und 14 m hoch. Sie wog unbemalt ungefähr 1,1 Tonnen. Leider hatte ich keine Drehgenehmigung, weshalb ich euch auch keine Bilder von innen zeigen kann. Man sollte sich aber in jedem Fall einer der Führungen anschließen, um zumindest ein bisschen was von dem Bild und der Bedeutung zu verstehen.

Vom Museum fuhren wir noch bis zur Talsperre Kelbra. Kurz vor Ankunft am See gab es noch einmal eine ordentliche Steigung aber es kam auch noch mal die Sonne raus, wenn man fast zwei Wochen nur bewölktes Wetter hatte, sind Sonnenstrahlen Balsam für die Seele und die sowieso schon gute Stimmung wurde noch besser. Ich machte noch ziemlich viele Fotos, man kann ja nie wissen, wann es wieder Sonne geben würde. Daher kam ich als letzter an dem Stausee an, pünktlich zu Sonnenuntergang. Trotz Temperaturen von 16 Grad und einer Wassertemperatur von 14 Grad, haben Kathrin und ich beschlossen, dass Sommer ist und sind noch eine Runde schwimmen gegangen. Ok, ehrlich gesagt war es ein sehr kurzes Vergnügen, aber immerhin das erste mal baden auf dieser Reise.

Talsperre Kelbra

Schwimmen bei 14 Grad, ein kurzes Vergnügen

Der Abend endete mit Bier und Bratwürsten zubereitet auf einem Einweggrill. In der Aluschale haben wir dann auch noch ein kleines Lagerfeuer angezündet und gegen Mitternacht war dann endgültig Schlafenszeit. Ich wäre gerne noch weiter in unserer Fünfer-Gruppe gereist, auch Henri hat es mir sehr angetan.

Das ist vielleicht der schwierigste Teil am Reisen, ich lerne so viele tolle Menschen kennen und nach kürzester Zeit muss ich wieder Abschied nehmen.

Am nächsten morgen war Henris Geburtstag und er wurde ein Jahr alt. Nach einem kurzen Geburtstagsständchen machte ich mich auf den Weg nach Nordhausen, von dort ging es im Mietwagen übers Wochenende nach München, u.a. um den E-Bike Days einen Besuch abzustatten. Am Sonntag fuhr ich mit dem Zug wieder nach Erfurt. Es hatte angenehme 30 Grad und ich ärgerte mich schwarz bei besten Wetter im Zug und nicht auf dem Rad zu sitzen. Am Abend traf ich mich nochmals mit Kathrin und Rosi und durfte die Nacht auf Kathrins Schlafsofa verbringen.

Tags drauf fuhr ich wieder nach Weimar, doch diesmal weiter Richtung Osten und nicht nach Norden. Auf halben Weg nach Jena kam mir mein nächster Mitfahrer, Tobi, entgegen. Tobi kommt aus Jena und ist App-Entwickler und Teamleiter eines kleinen Start-Ups in Berlin, außerdem macht er gerne Musik und spielt in einer Band. In Jena angekommen zeigte mir Tobi erst einmal Jena per Rad. Jena ist eine Studentenstadt und ein Viertel der Einwohner ist am studieren.

Zusammen mit Tobi durch Jena

Deshalb ist in der Stadt immer etwas los. Jena liegt in einem Tal und es ist sehr schwer weiteren Wohnraum zu schaffen und es gibt mehr Nachfrage als Angebote, weshalb Jena auch „München des Osten“ genannt wird, zumindest was die Wohnungssituation betrifft. Übernachtet haben wir im „Gartenhäuschen“ seiner Eltern am Stadtrand. Es war aber auf jeden Fall ein stattliches Gartenhaus mit wunderschönem Garten und einer Sauna mit Pool. Wir checkten kurz den Regenradar am Handy und da eine große Regenfront aufzog, beschlossen wir noch schnell ein Stück den Berg raufzugehen, um ein paar Bilder von Jena zu machen. Weit sind wir nicht gekommen und als die ersten Blitze zu sehen waren und der Donner auch immer bedrohlicher wurde, ergriffen wir die Flucht in Richtung Unterkunft.

Jena

Grill angeworfen und bei strömenden Regen mit Blitz und Donner unterm Open Air Wohnzimmer Bratwürste und Fleisch gegrillt. So viele Bratwürste, wie ich in den ersten drei Wochen der Reise hatte, esse ich sonst in einem ganzen Jahr. Auf Reisen kann ich aber auch drei Wochen lang immer das selbe essen, denn es schmeckt alles viel besser, wenn man den ganzen Tag draußen war.

Grillen mit Tobi

Bratwurst geht immer

In der Zwischenzeit hat die Sauna schon mal vorgeheizt, so dass wir nach dem Abendessen noch zwei Saunagänge einlegen konnten. Noch bevor die Uhr 23:00 Uhr anzeigte, war ich im Land der Träume verschwunden ...

 

Ein Traum, beim Sturm in der Sauna sitzen

 

19. Mai: 76,7 km / AVG 19,1 km/h /Max 55 km/h

20. Mai: 27,5 km /AVG 17,9 km/h/ Max 37 km/h

23. Mai: 55,4 km / AVG 18,4 km/h / Max 43 km/h

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