Zu fünft bis nach Sachsen

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Durchs schöne Sachsen und mountainbiking im Vogtland ...

... Früh um neun trafen wir (also Tobi und ich) am Bahnhof Paradies noch Reno (Fahrlehrer) und Tobi (Physiotherapeut / es gab an dem Tag also zwei Tobis). Die beiden kamen mit dem Zug angereist, Reno war mit einem E-Bike unterwegs, die beiden Tobis mit normalen Rädern. Es gab zwar keine Gewitter mehr, aber der eine oder andere Regenschauer kam zu Beginn dann schon von oben runter. Trotzdem war die Stimmung sehr gut, was man vorher auch nie weiß, denn wir trafen uns zum ersten Mal. Tobi aus Jena kannte sich auf der ersten Hälfte des Weges sehr gut aus und Tobi No. 2 auf dem zweiten Abschnitt. Somit war wieder garantiert, dass es vor allem über schöne Fahrradwege ging. Kurz hinter Jena fuhren wir durch einen traumhaften Waldabschnitt und folgten für ein paar Kilometer einem kleinen Bachlauf. Wenn es ca. 20 Grad wärmer gewesen wäre, hätte ich an an manch einer Stelle gedacht in einem Urwald in Südost-Asien zu sein. Bis zur Mittagszeit erreichten wir Gera, wo wir in einem Burger-Laden erst mal eine Stärkung zu uns nahmen. Da wir draußen saßen, merkten wir, dass wir noch keinen Hochsommer hatten. Nach einer Stunde waren wir so ausgekühlt, sodass alle wieder froh waren auf´s Rad zu steigen und weiter zu fahren, denn durch die Bewegung wurde uns allen schnell wieder warm, und ganz ehrlich, Gera ist jetzt auch nicht einer der Orte, wo man einen ganzen Tag verbringen muss.

von l. nach r. Tobi No. 1, Tobi No. 2, Ich, Reno, Andrè

Wir fuhren mit ordentlich Tempo bis nach Greiz, wo wir noch eine Kaffeepause einlegten und Andrè, Mitfahrer Nummer 4, einsammelten. Zu fünft ging es dann noch ein paar Kilometer bis zum Aussichtspunkt auf die Göltzschtalbrücke, der größten Ziegelsteinbrücke der Welt. Leider war es wieder den ganzen Tag bewölkt mit Nieselregen. Sicherlich wäre der Anblick bei strahlendem Sonnenschein noch spektakulärer gewesen, aber auch diese Stimmung hatte etwas für sich. Die Brücke ist 574 Meter lang, 78 Meter hoch und hat 29 Bögen. Hier endete dann auch unsere gemeinsame Ausfahrt nach knapp 100 km. Ich fuhr mit zu Tobi, wo ich auch übernachtete. Als wir ankamen, war das Essen bereits fertig (Dank an die Eltern) und jetzt ratet mal, was es u.a. gab. Aber klar doch: Bratwürste!

Blick durch die Brückenbögen

Am nächsten Morgen saß ich bereits um 06:45 Uhr im Sattel, da ich um 09:00 Uhr den nächsten Treffpunkt hatte und bis dahin waren es etwas über 40 km. Für mich ein weiterer großer Vorteil des E-Bikes, dass ich, egal ob bergauf oder bei starkem Gegenwind mit 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit rechnen kann. Somit ist es relativ einfach die Ankunftszeit zu schätzen. Kurz vor neun war ich bereits an der Bikewelt Schöneck angekommen. Hier traf ich mich mit Jan vom Tourismusverband Vogtland, der den Tag organisiert hatte und mit André Wagenknecht, deutscher Meister im Downhill.

Bevor es losging, gab es aber erst mal ein ausführliches Frühstück, denn André ist genau wie ich ein großer Kaffeejunkie. Ich ließ mein Reiserad für den Tag stehen und wechselte auf ein E-Mountainbike. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher nie wirklich mountainbiking war und so bekamen Jan (ebenfalls blutiger Anfänger) und ich erst mal einen Crashkurs von André mit den wichtigsten Regeln. Die Allerwichtigste dabei ist Vorsicht vor Selbstüberschätzung. Wir stürzten uns also in den Flow Trail (eine Strecke, die so angelegt ist, dass sie jeder fahren kann). André fuhr rasant, Jan und ich hingegen eierten eher den Berg hinunter.

Immer dem Profi hinterher

Gerade in einer Steilkurve sich reinzulegen, kostet zu Beginn einiges an Überwindung. Der deutsche Meister zeigte dann mal für die Kamera, wie es richtig geht, und fuhr mit voller Geschwindigkeit den Trail runter, inklusive einiger meterweiten Sprünge. Für mich absolut faszinierend und unverständlich zugleich, wie man so eine perfekte Beherrschung über sein Fahrrad haben kann. Bei der zweiten Abfahrt war die Sicherheit bei Jan und mir schon etwas größer. Ich hätte nie gedacht, dass bergab fahren so in die Beine geht. Nach der dritten Abfahrt brannten die Oberschenkel auf jeden Fall ordentlich.

Profi und Anfänger

Nachdem wir den Crashtest bestanden hatten, ging es mit den E-Mountainbikes 30 km über Stock und Stein durch den Wald in Richtung Vogtlandschanze. Dort bekamen wir eine Führung durch die gesamte Anlage. Gerade oben zu stehen an dem Balken, wo sich die Springer hinsetzen, um dann mit knapp 100 km/h die Schanze runterzubrettern um bis zu 170 Meter weit zu fliegen, gab mir schon weiche Knie. Ich muss dazu sagen, dass ich panische Höhenangst habe. Was bewegt Menschen nur dazu Skispringer zu werden? Das konnte ich am nächsten Tag noch mal jemanden fragen, der es wissen musste.

Vogtlandschanze

Jan m. und Andrè r. bei der Führung

Doch zuvor mussten wir erst mal noch bis Grünbach fahren, wo meine Unterkunft war. Ich übernachtete im Nordic Camp, sehr schön gelegen von viel Grün umgeben, mit Blockhütten-Sauna und eigenem Fischteich. Ich hatte hier bereits das Erzgebirge erreicht. Hier, so erzählten es mir die Einheimischen, gibt es nur zwei Jahreszeiten, Winter und sehr harten Winter...

24. Mai: 106km / AVG 16,4 km/h / Max 54 km/h

25. Mai: 42,3 km / AVG 23 km/h / Max 49 km/h + 40 km E-Mountainbike

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